Keramikabteilungen

Warum ist es in einigen Firmen so, dass die Sauberkeit von Küchen, Kühlschränken und der Keramikabteilung immer vernachlässigt wird? Herdentrieb? „Gehört-doch-nicht-mir“-Prinzip? Einfache Verdrängung? Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.

Mein alter Chef hat zu diesem Thema mal eine Rundmail verfasst und verteilt, die ich hier veröffentlichen möchte. Das Gute: nach der Mail gab es (zumindest ca. ein Jahr) keine Probleme mehr!

Sehr geehrte Herren,

diese Mail richtet sich nur an denjenigen/diejenigen, den/die es betrifft.

Rückmeldung sollten lediglich in Form von Verhaltensänderungen erfolgen.

Die Herrentoilette in unseren Büroräumen ist nach neuesten, in Mitteleuropa anerkannten Standards hergerichtet worden. Sie verfügt über eine Toilette (abschliessbar) mit Spülung, Sitzbrille, Deckel und Bürste. Auch gehört zur Grundausstattung Papier zur bekannten Bestimmung. Zusätzlich sind, da Herren durchaus bestimmte Teile der Entrichtung im stehen vornehmen können, zwei sog. Pissoires eingebaut worden. Weder aufgrund von Mühen noch von Kosten sind auch diese an das moderne fliessende Wassernetz angeschlossen worden. Zu guter letzt (last but not least) wurden zwei Handwaschbecken montiert, die sogar weitere Energie verwerten um warmes Wasser zu spenden. Auch hier gehören zur Grundausstattung Papierhandtücher um besagtes Wasser von den Händen zu entfernen.

Leider habe ich an manchen Tagen den Eindruck, in unseren Räumlichkeiten haben wir Gäste, die aus fernen Ländern kommen, wo derartige hygienische Errungenschaften nicht bekannt sind (unsere Mitarbeiter und Kollegen können das ja schliesslich nicht sein).

Immer wieder (wenn auch selten – aber in letzter Zeit wieder häufiger) finde ich folgendes vor:

Irgendwer (mögliche Minderheiten) hinterlassen Ihre braune (nicht politisch) Hinterlassenschaft zu geringen aber immerhin noch sichtbaren Spuren in der „Schüssel“. Zur Info: rechts (in Blickrichtung Klo) etwa 10 cm oberhalb des Fussbodens befindet sich eine Klobürste, die nicht zum Zähneputzen gedacht ist, sondern dazu dient, diese „Bremsstreifen“ zu entfernen. In zivilisierten Ländern gehört es zum „guten Ton“, den Deckel nach anderweitigen „Spuren“ zu untersuchen und anschliessend zu schliessen! Spülen nicht vergessen!

Die Pissoires dienen zum „piss“oiren. Dies vermeidet gelbe Flecken rund um die Toilette auf der Klobrille und etwaige „Streustrahlung“ auf dem Fussboden. Stehen hilft nur beim Pissoire – nicht bei der Toilette.

„Ziel“ beim Pissoire ist die weisse Keramik! Von innnen! Nicht aussen! Und – nicht die schwarze Wand!

Der silberne Knopf dient zum Spülen; dank des Wasseranschlusses.

Sollten Teile der Grundausstattung (Papier) zur Neige gehen, kann schnellstens durch den letzten Nutzer Ersatz geschaffen werden. Dies erspart allen, den Anblick von verstörten, herumirrenden Menschen mit halb heruntergelassener Hose auf der Suche nach Klopapier.

Sollten Sie entsprechende Gäste aus fernen Ländern begegnen, so seine Sie so gastfreundlich, und klären Sie diese (nur bei Bedarf) über moderne, mitteleuropäische Toilettenstandards auf.

Ich danke für Ihre Mithilfe und Kooperation.

Die Geschäftsleitung


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